Leistungen - Kinder

Im Alter von 6 Jahren umfasst der aktive Wortschatz eines Kindes in etwa 5000 Wörter – durchschnittlich erlernt ein Kind also ab dem Zeitpunkt seiner Geburt mehr als 2 neue Wörter am Tag!

Die Basis für diese und viele andere höhere kognitive Leistungen (z.B. Konzentration, Impulskontrolle, Regelverhalten) legt ihr Kind, indem es verschiedenste Erfahrungen mit der Umwelt macht.

Die Entwicklung eines Kindes kann dabei so individuell sein wie das Kind selbst – nicht jede „Abweichung von der Norm“ muss eine Störung sein.

Grundsätzlich gilt: in der ergotherapeutischen Behandlung können Kinder spielerisch gefördert werden – so dass eine „Auffälligkeit“ sich im späteren Verlauf nicht zum Problem entwickelt!

 

Wird in der Ergotherapie eigentlich nur gebastelt und gespielt?

Mit Kindern spielen und basteln (dieses Wort mögen Ergotherapeuten gar nicht gern, aber es gibt kein besseres...) wir tatsächlich viel und gern. Wichtig ist dabei aber, dass wir zunächst eine gezielte Funktionsanalyse (so heißt die Befundung bei uns) durchführen und intensiv mit den Eltern besprechen, wo die Handlungsprobleme im Alltag liegen. Nach dieser Analyse folgt eine gemeinsame Zielformulierung, die im Verlauf immer wieder überprüft wird. Wir arbeiten dann in der Therapie gezielt an den Defiziten des Kindes, indem wir zum Beispiel motorische Fähigkeiten, die das Kind noch nicht beherrscht, beüben. Oder wir trainieren die richtige Stifthaltung und beraten die Eltern, welche Hilfsmittel sie zuhause sinnvoll einsetzen können. Oder wir erarbeiten eine verlängerte Konzentrationsspanne. Oder wir arbeiten mit dem Kind auf Wahrnehmungsebene.
 

All diese Dinge passieren spielerisch – so dass ihr Kind am Ende der Therapieeinheit (die in der Regel 45 Minuten dauert) schon mal erzählt „Heute haben wir nur gespielt in der Therapie!“

 

Wie kommen Kinder in die Ergotherapie?

Möglicherweise haben Sie selbst eine Auffälligkeit bei Ihrem Kind im Alltag bemerkt – oder eine Erzieherin im Kindergarten oder Ihre Kinderärztin spricht Sie auf eine Auffälligkeit an. Ihre Kinderärztin oder ein Facharzt wird dann ihr Kind untersuchen und feststellen, ob Ergotherapie indiziert ist.

Ergotherapie wird von einem Arzt/einer Ärztin verordnet (sie erhalten also ein Rezept). Mit diesem Rezept kommen Sie dann in die Praxis. (Achtung: Rezepte sind maximal 14 Tage ab dem Ausstellungsdatum gültig!)

 

Was sind mögliche Ziele der Ergotherapie in der Pädiatrie?

Mögliche Ziele stehen immer im Zusammenhang mit dem Grund, warum das Kind in die Ergotherapie kommt. Bei Kindern mit angeborenen oder erworbenen Behinderungen kann es ein Ziel sein, eine Hilfsmittelversorgung durchzuführen. Auch eine Unterstützung beim Erwerb größtmöglicher Selbstständigkeit oder das Ansprechen basaler Sinne zur Entspannung ist möglich.
 

Im Kindergartenalter sind häufig die Förderung von Grob- und Feinmotorik, die Diagnose und Festigung der Händigkeit oder der Abbau von übermäßigen Ängsten Thema der Therapie.
 

Im Schulalter arbeiten wir häufig an der Graphomotorik, an Lernschwierigkeiten, der Impulskontrolle oder der Aufmerksamkeit.
 

Dies stellt natürlich nur einen kleinen Ausschnitt möglicher Ziele dar – sprechen Sie uns oder Ihren behandelnden Arzt gerne an, wenn Sie Fragen haben!